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16. April 2024

Wie TCM bei Migräne helfen kann

Migräne ist laut dem Barmer Arztreport einer der Top 20 Gründe für Krankmeldungen und Arbeitsunfähigkeit. Schätzungen besagen, dass täglich etwa 900.000 Menschen von einem Migräneanfall betroffen sind. Von Migräne sind ca. 15% der Frauen und 7% der Männer betroffen. Bei Kindern gibt es noch keine Unterschiede in den Geschlechtern. Die Häufigkeit der Migräne scheint in den westlichen Ländern zuzunehmen. Es stellt sich die Frage, in welchen Ausmaß Lebensbedingungen und/ oder Umweltbedingungen einen Einfluss darauf haben könnten. Welche Behandlungsmöglichkeiten bietet uns diesbezüglich die Traditionelle chinesische Medizin?

Die Auslöser der Migräne sind bis heute nicht zu 100% verstanden. Der Serotonin – Stoffwechsel scheint hierbei eine Rolle zu spielen. Im Rahmen eines Ungleichgewichts des Serotonin Stoffwechsels kommt es zum Erweitern der Blutgefäße im Bereich der Hirnhaut mit Entzündungszeichen. Dies bewirkt eine Stimulation der Nerven mit Weiterleitung von Schmerzreizen. Als Grundlage der Migräne wird mittlerweile der Mechanismus einer neurogenen Entzündung angesehen.

In der Regel durchläuft der Patient bei einer Migräneattacke mehrere Phasen. Die Frühphase dauert meist mehrere Stunden. Sie kann sich durch bestimmte Symptome bemerkbar machen (z.B. Müdigkeit, Stimmungsschwankungen und Heißhungerattacken). Etwa 10 % der Patienten sind von einer Aura betroffen, welche kurz vor der Schmerzphase auftritt (z.B. Sehstörungen). Die Symptome ändern sich in der Kopfschmerzphase. Es zeigen sich pulsierende Schmerzen, die sich einseitig ausbreiten. Die Phase kann von Übelkeit, Licht-, Geruchs- und Lärmempfindlichkeit gekennzeichnet sein. Der höchste Schmerzpegel wird nach 30 Minuten bis mehreren Stunde erreicht. Das Zeitfenster der Auflösungsphase, mit dem Nachlassen der Schmerz- und Symptomintensität, reicht von 4 bis 72 Stunden. In der sich anschließenden Erholungsphase sind die Patienten oftmals müde und erschöpft.

Als Auslösefaktoren gelten insbesondere Veränderungen des normalen Tagesrhythmus (wechselnder Schlaf – Wach Rhythmus, Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf), Wetterumschwünge (Luftdruck, Temperatur), Emotionen (Trauer, Freude, Angst oder Zorn) sowie hormonelle Schwankungen (im Verlauf des weiblichen Zyklus, bei Einsetzen des Klimakteriums) und metabolische Veränderungen, Stressfaktoren (körperlich, mental oder seelisch) und bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade, Kaffee, Käse, Rotwein und unregelmäßige Mahlzeiten.

In der chinesischen Medizin gibt es klare Musterdifferenzierungen für Kopfschmerzen. Es beginnt damit, ob es sich um ein akutes oder chronisches Ereignis handelt. Dann ist es unsere Aufgabe herauszufinden, ob innere Krankheitsfaktoren oder äußere klimatische Faktoren eine Rolle spielen. Die nächste wichtige Frage ist, wo befindet sich der Kopfschmerz? Dies gibt uns einen wichtigen Hinweis darauf, welche Leitbahn (Meridian) betroffen ist.

Die Migräne kann zwar auch einmalig auftreten, meist handelt es sich hierbei jedoch um ein chronisches Geschehen. Die Behandlung wird deshalb darauf abgestimmt, in welchem Zustand der Patient sich aktuell befindet. Handelt es sich um einen akuten Migräneanfall, einem subakuten Zustand vor oder nach einem Anfall oder liegt eine Intervallfreie Phase vor.

Die chinesische Medizin bietet eine Vielfalt an Behandlungsmethoden, welche oft in Kombination eingesetzt werden. Akupunktur, Pharmakologie (chinesische oder westliche Kräuter), Tuina Anwendungen, Gua Sha und auch die Lebenspflege zu welcher Ernährung und Verhalten zählen.